MÖBLIERTES WOHNEN
Definition möbliertes Wohnen
Beim Wohnen auf Zeit stellen Vermieter ihren Wohnraum für einen genau festgelegten Zeitraum zur Verfügung. Das sind mindestens drei bis sechs Monate im Fall einer wohnwirtschaftlichen Nutzung – etwa bei Micro und Business Apartments sowie Mitarbeiterwohnungen. Bei einer gewerblichen Nutzung lassen sich die Apartments oft auch nur für wenige Tage mieten. Dieses Nutzungskonzept findet beispielsweise bei Serviced Apartments Anwendung und weist eine enge Verwandtschaft zur Hotellerie auf. Objekte, die sich für die temporäre Vermietung eignen, sind in der Regel bezugsfertig eingerichtet. Sie verfügen nicht nur über Mobiliar, sondern auch über Bettwäsche, Handtücher und Besteck. Ähnlich wie in einer Ferienwohnung finden Mieter alles vor, was sie für die Mietdauer benötigen. Im Gegensatz zum touristischen Wohnen haben temporäre Apartments jedoch eine ganze andere Zielgruppe. Neben der Einrichtung werden beim Wohnen auf Zeit auch Service-Elemente immer wichtiger: Highspeed Internet, ein Wäsche- oder Reinigungsservice. Insbesondere für Serviced Apartments spielen diese Dienstleistungen eine große Rolle.
Voraussetzungen für eine möblierte Wohnung

Die Zielgruppen für Wohnen auf Zeit
Der Bedarf für möbliertes Wohnen
Die Bedingungen in Deutschland tragen dazu bei, dass der Bedarf nach alternativen und flexiblen Wohnformen immer weiter steigt. Zum einen hat der Wandel der Arbeitswelt einen großen Einfluss auf diese Tendenz: Während viele Menschen früher einem festen Beruf nachgegangen sind und lange Jahre bei nur einem Arbeitgeber blieben, wechselt die Gruppe der Young Professionals sehr viel häufiger ihren Job und damit auch oft ihren Wohnort. Die Globalisierung hat die Grenzen verwischt und so haben Fachkräfte es leicht, zwischen EU-Metropolen zu wechseln. Arbeitgeber verlangen immer häufiger einen Standortwechsel von ihren Mitarbeitern. Schließlich macht es die Digitalisierung möglich, sogar ganz ohne festen Arbeitsplatz vor Ort tätig zu sein und stattdessen von Stadt zu Stadt, von Wohnort zu Wohnort zu ziehen.

All diese Faktoren sorgen dafür, dass die Zielgruppe der mobilen Mieter und mit ihnen der Bedarf an möblierten Apartments deutlich gestiegen ist. Dem Forschungsinstitut Empirica zufolge gibt es schon 2019 eine Nachfrage für etwa 1.410.000 möblierte Apartments, während auf dem Markt gerade einmal 298.300 möblierte Wohnungen verfügbar sind. Das weitere Wachstum der Zielgruppe im Zuge des mobilen Zeitalters garantiert auch in den kommenden Jahren eine hohe Nachfrage, was die Kapitalanlage in diesem Segment besonders interessant macht.
Vorteile von Housing as a Service
Sowohl für den Vermieter als auch für den Mieter hat das möblierte Wohnen viele Vorteile: Mieter freuen sich darüber, in eine bezugsfertige Wohnung einzuziehen und dort bereits ab dem ersten Tag arbeiten und bequem schlafen zu können. Die gute Lage sowie die Individualität der Wohnung (gerade im Vergleich zu einem Hotel oder einer Mitarbeiterwohnung) sind weitere Pluspunkte. Außerdem ist es möglich, auch internationale Mieter durch die einfache Abwicklung des Mietvertrags anzuziehen. Vermieter können wiederum von höheren Renditen profitieren. Die große Nachfrage sowie die Möglichkeit, online die Buchung anzubieten, sorgen dafür, dass es keinen Leerstand gibt.
Außerdem können Vermieter das möblierte Wohnen steuerlich geltend machen: Zwar müssen sie ihre Mieteinnahmen ganz normal versteuern, dürfen aber die Anschaffungskosten für die Möbel von der Steuer absetzen. Dabei gilt, dass Möbelstücke mit Kosten von unter 800 € im Monat noch im gleichen Jahr komplett von der Steuer abgesetzt werden dürfen. Bei teureren Gegenständen ist dies über mehrere Jahre hinweg möglich. Ein Beispiel hierfür wäre eine neue Küchenzeile. Darüber hinaus können Vermieter weitere Vermietungskosten von der Steuer absetzen.
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