Innenausstattung

Bei der Innenausstattung geht es um die dekorative Gestaltung von Räumen. Diese Bauleistung erbringen ausgebildete Raumausstatter oder Dekorateure aus.

Bei der Innenausstattung geht es um die funktionale und ästhetische Gestaltung von Böden, Wände, Decken und Fenstern in Wohn- oder Geschäftsräumen. Dazu gehören jedoch nicht der  Trockenbau der Wände oder das Verlegen des Estrich, sondern nur die Einrichtung und Dekoration. Die beratenden und ausführenden Tätigkeiten im Bereich Innenausstattung übernehmen ausgebildete Raumausstatter. Ihre handwerklichen Aufgaben vom Bodenverlegen bis zum Tapezieren unterscheiden sich von den Planungs- und Koordinationsaufgaben eines Innenarchitekten. Die Innenausstattung in Häusern oder Wohnungen ist ebenso wie die Innenarchitektur Teil der Raumgestaltung und des Raumdesigns.  

Definition Innenausstattung    

Bei der Innenausstattung handelt es sich um die dekorative Gestaltung von Wohn- und Geschäftsräumen. Das Ziel besteht darin, karge leere Räume mit geeigneten Materialien und handwerklichen Tätigkeiten in gemütliche und zweckmäßige Räume zu verwandeln. Die Innenausstattung in einem Haus oder einer Wohnung betrifft Böden, Wände, Decken und Fenster und gehört daher teilweise zum Innenausbau. Bei der Ausstattung von Innenräumen kommen außerdem Polstermöbel sowie Wandbekleidungen, Gardinen und Jalousien zum Einsatz. Außerdem gehören Möbel und zweckmäßige Licht- und Sonnenschutzanlagen ebenso dazu wie Raumdekorationen in Form von Tapeten und Vorhängen. Möbel-, Gardinen- und Dekostoffe sind wichtige Materialien für die Innenausstattung.

Raumausstatter  

 

Für die Innenausstattung ist von der Planung bis zur Umsetzung ein ausgebildeter Raumausstatter zuständig. Dieses Tätigkeitsfeld entwickelte sich in den 1960er-Jahren aus dem Beruf des  Tapezierers. Es geht über die Wandgestaltung hinaus und erfordert handwerkliche Fertigkeiten aus unterschiedlichen Berufsbildern. Zu den Anforderungen des Berufes Raumausstatter gehören außerdem:        

       
  •      räumliches Vorstellungsvermögen,    
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  •      Zeichnen und Skizzieren,    
  •    
  •      Kreativität,    
  •    
  •      Gespür für Ästhetik,    
  •    
  •      Auge für Farben und Formen,    
  •    
  •      Genauigkeit,    
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  •      Kommunikationsfähigkeiten und Sensibilität für Kundenwünsche.    

       
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Quelle: Lex Photography/Pexels      

Beim Raumausstatter handelt es sich um einen Ausbildungsberuf mit dreijähriger Lehrzeit, die größtenteils in einem Ausbildungsbetrieb und teilweise in einer Berufsschule stattfindet (duale Ausbildung im Handwerk). Es folgt eine sowohl theoretische als auch praktische Gesellenprüfung. Die Berufsausbildung zum Raumausstatter gibt es mit den Schwerpunkten Boden, Polstern, Raumdekoration, Decken- und Wanddekoration sowie Licht-, Sicht- und Sonnenschutz. Dadurch können Raumausstatter als spezialisierte Bodenleger, Innendekorateure, Gardinendekorateure arbeiten. Raumausstatter, die sich selbstständig machen, müssen ein Gewerbe anmelden und sich in die Handwerksrolle eintragen lassen. Manchmal treten Raumausstatter auch unter der nicht geschützten Berufsbezeichnung Interior Designer auf: Auch Absolventen des Studiums Innenarchitektur können sich Interior Designer nennen. Bei dieser Bezeichnung ist daher auf den ersten Blick nicht immer eindeutig, ob dahinter ein Raumausstatter oder Innenarchitekt steht.  

Tätigkeiten bei der Innenausstattung    

Das Tätigkeitsspektrum bei der Innenausstattung ist breit und beinhaltet Arbeiten aus verschiedenen Handwerksberufen. Die Beratung, Planung und Vorbereitung der Innenausstattung obliegt dem Raumausstatter. Dazu gehören die Auswahl und Beschaffung der Materialien, die zur Innenraumgestaltung notwendig sind, sowie die gestalterische Umsetzung der Kundenwünsche. Bevor Raumausstatter mit der Einrichtung der Wohn- und Geschäftsräume beginnen, erstellen sie einen  Kostenplan. Sie nehmen Maß und ermitteln den Materialbedarf. Zur Innenausstattung gehören diese Tätigkeiten:      

       
  •     Wände und Decken tapezieren (z. B. Tapeten aus Kunststoff, Kork oder Seide),   
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  •     Wände mit Stoffen verkleiden,    
  •    
  •     Stuckelemente einsetzen,    
  •    
  •     Böden verlegen (z. B. Teppich, Laminat, Parkett oder PVC)    
  •    
  •     Polstermöbel neu bespannen,    
  •    
  •     Markisen, Rollos und Jalousien montieren,    
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  •     steuerbare Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen anbringen,    
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  •     Stoffe schneiden und daraus Gardinen und Stoffrollos nach Maß nähen.    
     

Bei der Beratung und Planung der Innenausstattung kommen Skizzen, Pläne und Collagen zum Einsatz, um dem Kunden die Dekoration zu veranschaulichen. Außerdem arbeiten Raumausstatter mit Produktfotos und Katalogen. Bei der Auswahl von Teppichen, Gardinen und Möbelstoffen sind Produktmuster wichtige Hilfsmittel, um Qualität und Haptik zu vermitteln.  

Funktionale und ästhetische Raumgestaltung    

Die Begriffe Raumgestaltung und Raumdesign sind weiter als die Bezeichnung Innenausstattung. Sie umfassen die Ausgestaltung von Innenräumen vom Entwurf bis zur Einrichtung, um funktionale und ästhetisch ansprechende Wohnbereiche zu erschaffen. Vor der eigentlichen Planung erfolgen eine Bedarfsanalyse und eine Bestandsaufnahme, die Faktoren wie die Größe, Beschaffenheit, Form, Funktion und Lage der Räume innerhalb des Gebäudes berücksichtigt. Neben Materialien und Oberflächen sind Licht, Farbe und Akustik wichtige Parameter. Die Raumgestaltung orientiert sich an den Kriterien Funktionalität, Ästhetik, Harmonie und Individualität.  

   

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Quelle: Element5 Digital/Unsplash      

Harmonisches Raumdesign    

Für ein funktionales Raumdesign sind das Ausnutzen von Nischen, die durchdachte Verteilung verschiedener Funktionsbereiche, die Vermeidung von Leeräumen und die Berücksichtigung der Lichtverhältnisse entscheidend. Für die Ästhetik spielen hingegen Farb- und Formmuster eine wichtige Rolle. Ein gelungenes Raumdesign äußert sich darin, dass Grundriss, Inneneinrichtung und Dekoration hinsichtlich Material, Farbe und Form harmonieren. Für die individuelle Innenraumgestaltung sind die bevorzugten Stile und persönlichen Vorlieben der Bewohner essenziell. bei der Raumgestaltung und beim Raumdesign treffen daher die Aufgabenfelder von Innenarchitekten, Raumausstattern und Designern aufeinander.

Bauliche Innenraumgestaltung    

Die Innenarchitektur beschäftigt sich im Gegensatz zur Innenausstattung mit der baulichen Raumgestaltung in Häusern und Wohnungen. Für die Entwicklung und Umsetzung von Innenraumkonzepten sind studierte Innenarchitekten zuständig. Sie kümmern sich um die komplette Raumaufteilung, indem sie bauliche Veränderungen in bestehenden Innenräumen vornehmen oder Grundrisse für Neubauten entwerfen. Die beratende Tätigkeit reicht bis zur Inneneinrichtung inklusive Möblierung und Beleuchtung. Bei der Innenarchitektur steht die Planung individueller Konzepte für die Raumgestaltung im Mittelpunkt, die Handwerker später umsetzen. Im Zuge der baulichen Raumgestaltung berücksichtigen die Innenarchitekten auch Aspekte wie Energieeffizienz und Barrierefreiheit. Konkrete Einrichtungsmaßnahmen und die Dekoration der Innenräume sind hingegen Gegenstand der Innenausstattung und damit Aufgabe eines Raumausstatters.  

Dekorative Innenausstattung im Haus    

Die Innenausstattung in Haus oder Wohnung betrifft die Dekoration, die Farbwahl und den Feinschliff, ändert aber nichts am Grundriss und der baulichen Raumgestaltung. Es geht darum, anhand der Wünsche und Bedürfnisse des Kunden die Innenräume auszustatten und das dekorative Raumdesign direkt vor Ort umzusetzen.