Inneneinrichtung

Die Inneneinrichtung umfasst eine Kombination aus Möbeln und Dekorationen. Für das Innendesign sind ausgebildete Innenarchitekten zuständig.

Die Inneneinrichtung ist das Zusammenspiel aus Möbeln, Farben, Formen, Stoffen und Dekoration in Wohn- oder Geschäftsräumen. Als Teil der Innenarchitektur vereint die Inneneinrichtung Elemente aus Design, Architektur und Werkstofftechnik. Für die Planung, Gestaltung und Umsetzung des Innendesigns sind Innenarchitekten zuständig. Sie kümmern sich um die Möblierung, die Wand- und Deckengestaltung sowie die Wahl von Bodenbelägen und Beleuchtung.  

Definition Inneneinrichtung    

Die Inneneinrichtung füllt die Räume mit Mobiliar und anderen Gegenständen, die die man zum Wohnen, Leben und Arbeiten benötigt. Sie setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, die das Interieur eines Hauses, einer Wohnung oder einer Gewerbeimmobilie ausmachen. Sie ist verwandt mit der Innenausstattung, bei der Raumausstatter unter anderem Bodenbelege und Tapeten anbringen, aber auch Wohntextilien wie Vorhänge auf die Immobilie abstimmen.

Wohnungseinrichtung und Büroeinrichtung    

Bei der Wohnungseinrichtung spielt vor allem das Mobiliar, also alle beweglichen Gegenstände einer Immobilie, eine große Rolle. Mit der Einrichtung von Wohnraum beauftragte Inneneinrichter achten dabei zunächst darauf, dass alle wichtigen Möbelstücke wie Sitzgelegenheiten, Arbeitsflächen oder Stauräume vorhanden und von den Bewohner leicht zu nutzen sind. Daneben sind aber auch die Optik der Einzelstücke und der Gesamteindruck  wichtig. Materialien müssen beispielsweise miteinander harmonieren und die Einrichtung muss zum Bewohner passen. Für eine optisch ansprechende Inneneinrichtung sind zudem Dekoration und Accessoires wichtige Elemente. Ob Teppiche auf den Böden, Bilder und Tapeten an den Wänden oder Heimtextilien wie Gardinen und Kissen – diese Gegenstände runden die Einrichtung ab. Auch Vasen, Spiegel, Stehlampen und Pflanzen bewähren sich als Elemente einer gelungenen Inneneinrichtung.      

Ähnliches gilt für die Einrichtung von Büros und Gewerbeimmobilien. Auch hier sollen sich Mitarbeiter und Kunden wohlfühlen. Zugleich spielt die Funktionalität der Einrichtung eine wichtige Rolle für effiziente Arbeitsabläufe. Außerdem müssen Inneneinrichter hier oft das  Corporate Design beachten und Ladenlokale sowie Büroräume entsprechend gestalten.  

Faktoren für das Innendesign    

Die Inneneinrichtung erschafft unter Berücksichtigung unterschiedlicher Faktoren wie Stil, Raumgröße, Farbauswahl, Möbelstücke, Einrichtungsgegenstände und Beleuchtung ein harmonisches Innendesign. Außerdem ist die Raumaufteilung ein wichtiger Einflussfaktor. Bei der Schaffung neuer Räume und der Umgestaltung bestehender Bereiche ergeben sich Möglichkeiten für funktionale und optisch ansprechende Raumkonzepte.  

 

Auf Basis der räumlichen Gegebenheiten und der Wünsche und Anforderungen der Bewohner entsteht ein individuelles Innendesign, das sich insbesondere über diese Punkte definiert:        

       
  •      Auswahl und Positionierung der Möbel,    
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  •      Bodenbeläge wie Parkett, Laminat und Teppichboden,    
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  •      Wandgestaltung mit Farben, Tapeten oder anderen Materialien.    
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Quelle: Paula Schmidt/Pexels      

Die Kombination aus gewählten Farben, vorhandenen Strukturen und eingesetzten Materialien bestimmt das Interior Design. Innenarchitekten können für die Wohnungseinrichtung maßgeschneiderte Bauelemente und Möbel entwerfen, die Handwerker anfertigen (individuelles Möbeldesign). Die Kombination von Inneneinrichtung und Design kann sich zudem an speziellen Lichtkonzepten zeigen.

Inneneinrichtung zwischen Design, Architektur und Werkstofftechnik  

Die Inneneinrichtung lässt sich im Bauprozess der Innenarchitektur zuordnen und ist vom Gewerk der Architektur zu unterscheiden. Während sich die Architektur mit bautechnischen Belangen der Außenhülle eines Gebäudes befasst, steht bei der Innenarchitektur die Raumgestaltung der Innenräume im Mittelpunkt. Auf Basis der innenarchitektonischen Planung erfolgt der Innenausbau. Dazu gehören das Verlegen von Fliesen und Verputzen von Wänden sowie der Treppeneinbau und die Installation von Heizung und Elektroleitungen. Sind diese Arbeiten abgeschlossen, beginnt die Phase der Inneneinrichtung. Für die Inneneinrichtung von Wohn- und Geschäftsräumen sind Innenarchitekten zuständig. Sie kümmern sich um die Innenraumgestaltung, indem sie künstlerische, technische, wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigen. Nach inhaltlichen Gesichtspunkten ist die Inneneinrichtung zwischen Design, Architektur und Werkstofftechnik anzusiedeln. Die Aufgaben reichen vom Entwurf eines Grundrisses und der Raumaufteilung über die Beleuchtungsplanung bis zur Möblierung. Dazu kommen die Wahl von Wandfarben und Wärmedämmung.

Inneneinrichter  

Der Entwurf kompletter Konzepte für die Inneneinrichtung setzt eine spezielle Ausbildung zum Innenarchitekten voraus. Inneneinrichter sind Diplom-Ingenieure, Diplom-Designer, Bachelor und Master mit einem Hochschulabschluss im Fachbereich Innenarchitektur und einer mehrjährigen Berufspraxis. Sie müssen den Beruf mindestens zwei bis drei Jahre ausüben und die von den Länderkammern festgelegten Fortbildungen absolvieren, um den Titel Innenarchitekt tragen zu dürfen. Es handelt sich um eine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung.

Die Berechtigung, sich Innenarchitekt zu nennen, setzt die Mitgliedschaft in der Architektenkammer und die Eintragung in die Architektenliste voraus. Es gibt dabei nicht nur selbstständig tätige Innenarchitekten. Manche Inneneinrichter sind in Architektur- und Ingenieurbüros, Innenarchitektenbüros oder in Einrichtungshäusern und Möbelbetrieben angestellt. Sie können beispielsweise den Titel Interior Designer oder Planer tragen. Die Bezeichnung Interior Designer bedeutet jedoch nicht automatisch, dass es sich um einen Akademiker mit Hochschulabschluss handelt. Auch Angehörige des Ausbildungsberufs Raumausstatter dürfen sich Interior Designer nennen.  

Innenarchitekten durchlaufen in der Regel eine Hochschulausbildung in den Bereichen Planung, Raumgestaltung und Inneneinrichtung. Sie lernen theoretische Grundlagen, entwerfen Pläne am Computer und verwirklichen Projekte in Werkstätten. Innenarchitekten erwerben insbesondere in diesen Bereichen Fachwissen:        

       
  •      Gestaltungsgrundlagen und Zeichnen,    
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  •      Produkt- und Möbeldesign,    
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  •      Architektur-, Bau- und Designgeschichte,    
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  •      Gebäudelehre,    
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  •      Farbenlehre,    
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  •      Beleuchtungsprinzipien,    
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  •      Werkstofflehre,    
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  •      Fertigungs- und Konstruktionstechnik.    
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Quelle: Naomi Hébert/Unsplash      

Des Weiteren sind sie Experten darin, Beleuchtung, Akustik, Heizung, Lüftung und Sanitär sowie Wärme- und Lärmschutz in die Inneneinrichtung zu integrieren. Innenarchitekten werden nämlich darin ausgebildet, ästhetische Aspekte der Wohnungseinrichtung mit der Funktionalität der Innenräume zu kombinieren.  

Inneneinrichtung in Haus oder Wohnung    

Um die Innenausstattung umzusetzen, geht der Inneneinrichter in mehreren Schritten vor, wobei er Kunden berät, Konzepte entwirft, Pläne visualisiert, bei der Materialauswahl verschiedene Farb- und Stoffmuster einsetzt, Lieferanten auswählt, Kosten kalkuliert, die Arbeiten der Handwerker koordiniert und die Umsetzung beaufsichtigt. Daraus ergibt sich folgende Vorgehensweise:      

       
  • Bedarf analysieren und Kunden beraten: Zu Beginn geht es darum, die Raumaufteilung zu analysieren, die Größe der verfügbaren Flächen zu ermitteln und Gegebenheiten wie Lage der Türen und Fenster zu prüfen. In persönlichen Gesprächen mit den Kunden klärt der Inneneinrichter, welche Wünsche und Anforderungen die Bewohner an die Wohnungseinrichtung stellen. Funktionelle Aspekte sind ebenso wichtig wie die Vorliebe für bestimmte Einrichtungsstile, Farben und Materialien.    
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  • Gestaltungskonzepte für die Inneneinrichtung entwerfen und umsetzen: Einer der wichtigsten Arbeitsschritte besteht darin, auf Basis der räumlichen Gegebenheiten und Kundenwünsche komplette Gestaltungskonzepte für die Inneneinrichtung zu erstellen. Diese Entwürfe sollten nicht nur die Bewohner hinsichtlich der Funktionalität und Optik ansprechen, sondern müssen auch technisch und baulich umsetzbar sein. Inneneinrichter arbeiten daher mit maßgetreuen Skizzen, modernen Computerprogrammen und Fotomontagen, um die Konzepte für Inneneinrichtung und Design zu veranschaulichen. Für die Umsetzung beauftragt der Innenarchitekt Handwerker und Raumausstatter, koordiniert deren Tätigkeiten und nimmt Bestellungen bei Lieferanten vor.    
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  • Farben und Materialien auswählen: Für die Farb- und Materialauswahl kommen bei der Inneneinrichtung diverse Muster zum Einsatz. Dies betrifft beispielsweise Wandfarben, Fliesen, Stoffe, Tapeten, Bodenbeläge und Hölzer. Bei der Entscheidungsfindung sind Faktoren wie Qualität, Beschaffenheit, Lebensdauer und gesetzliche Vorschriften zu berücksichtigen. Dies setzt Fachwissen über die Eigenschaften der Werkstoffe voraus. Außerdem berät der Inneneinrichter zum Einrichtungsstil sowie bei der Boden-, Decken- und Wandgestaltung. Er stimmt aber auch die Beleuchtung und die Anordnung der Möbel auf das Konzept der Inneneinrichtung ab.    
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  • Möbel und Deko platzieren: In Abstimmung mit den Kunden wählt der Inneneinrichter passende Möbel aus und rundet die Wohnungseinrichtung mit Dekorationen an den Wänden und sonstigen Accessoires ab.    
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