700: Aktivhaus

Umbau, Umnutzung, Verdichtung von Hamburg bis München.

Die Serie 700 eignet sich für die urbane Nachverdichtung oder die Aufstockung von Bestand. Mit der Modularität ihrer Tragstruktur sind die Wohneinheiten hochflexibel hinsichtlich Nutzung und räumlicher Gestaltung. Ob Mehrfamilienhaus in einer Baulücke oder mehrgeschossiges Mietswohnhaus – vieles ist machbar.

„Zero Energy Building, Zero Emission Building, Zero Waste Building“ - das sind die Prämissen des von Werner Sobek entwickelten Triple Zero®-Prinzips, das definiert, welche Anforderungen ein Gebäude erfüllen sollte, um wirklich nachhaltig zu sein.

Neuland im deutschen Mietwohnungsbau?


Aktivhaus Serie 700: Werner Sobek für alle

Die „Rahmenvereinbarung zum seriellen und modularen Bauen“ soll die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in deutschen Städten beschleunigen. Mit ihr werden 9 innovative Wohnmodelle für den Massenwohnungsmarkt verfügbar. Eines davon ist die Aktivhaus Serie 700. Das modulare Multitalent hat Stararchitekt Werner Sobek entwickelt, dessen Name weltweit für Engineering, Design und Nachhaltigkeit steht. Das war uns einen zweiten Blick wert.

„Städtebaulich, gestalterisch und bautechnisch stoßen wir völlig neue Türen auf.“

Herr Prof. Sobek, Sie sind bekannt fürspektakuläre, nachhaltige Großprojekte weltweit wie etwa den internationalen Flughafen von Bangkok, die Hauptverwaltung der Deutschen Post in Bonn, das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart oder die Interbank in Lima. Was war der Grund für die Gründung der AH Aktiv-Haus GmbH, ein Unternehmen für innovativen Modulhausbau?


Die Gründungsgesellschafter, d.h. Herr Prof. Klaus Fischer und ich, wollten eine Bautechnik entwickeln, die es erlaubt, hochwertige Gebäude mit hohem Variantenreichtum in sehr schneller Zeit industriell zu produzieren. Die Gebäude können 12 Wochen nach Bestellung fertig ausgestattet und vorgetestet angeliefert und ohne Lärm vor Ort mit einem Zeitaufwand von einer Stunde pro Wohnung montiert werden. Danach kann man einziehen. Das Ganze zu einem für jedermann erschwinglichen Preis.

Was ist das Neue und Revolutionäre am Aktivhaus-System?


Wir arbeiten mit einer Plattformstrategie. Wir haben das Gleiche-Teile-Prinzip des klassischen Fertighausbaus überwunden und in ein Gleiche-Fügung-Prinzip überführt. Aufgrund unserer parametrischen Beschreibung aller Komponenten können wir viele Elemente geometrisch in kürzester Zeit nach Bauherrenwunsch anpassen und zu einer numerisch gesteuerten Produktion weiterleiten. Eine Vielzahl unterschiedlicher Fassaden und Fensteroptionen erlaubt hohe Individualität, die Verarbeitung ist hochwertig und recyclinggerecht. Der Energieverbrauch ist sehr niedrig und liegt schon in der Basisausstattung bei KfW 55.

Die Basismodelle der Serie 700 sind schon ab 1.300 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Grundstückskosten erhältlich.

Grenzgänger zwischen Architektur und Technik: Werner Sobek

Sehen Sie die modulare Bauweise auch als Antwort auf die wachsende Nachfrage nach neuen Wohnformen angesichts immer dynamischerer Lebensmodelle, beispiels-weise Co-Living?

Die modulare Bauweise ist für dynamische Lebensmodelle sehr gut geeignet, denn sie erlaubt hohe Herstellgeschwindigkeiten, einfachen Umbau und hohe Flexibilität in der Vernetzung der Räume. Die Aktivhaus-Gebäude sind im Normalfall für eine kleine Familie ausgelegt, es können aber bis zu acht Personen pro Haus untergebracht werden. Auch Konzepte für Senioren, Studenten oder zum Beispiel Sozialwohnungen sind machbar.

Kritiker bemängeln die fehlende Individualität des seriellen Wohnungsbaus. In einem Interview sagten Sie, Architektur müsse „atemberaubend schön sein und den Menschen wie eine zweite Haut umhüllen“. Ist dies auch mit Modulbauweise möglich?


Die Kritiker des seriellen Bauens halten sich daran fest, dass viele Modulbauten in der Vergangenheit stets aus baugleichen Einheiten bestanden - der sogenannten Containerarchitektur. Wir bei Aktiv-Haus bauen stark individualisierbare Häuser mit unterschiedlichsten Fenster- und Türanordnungen, 25 unterschiedlichen Fassadentypen und vielen Varianten in der Innenraumgestaltung und Ausstattung. Dadurch, dass wir die Module nicht wie baugleiche Container stapeln müssen, sondern kleinere und größere Einheiten in mehreren Etagen mischen und die Grundrisse auch gegeneinander verdrehen können, entsteht höchste städtebauliche Vielfalt und Qualität.

Ist serielles Bauen in dieser Individualität und Qualität bzw. die Anmietung der betreffenden Wohnungen dann immer noch bezahlbar?

Gerade das war eines unserer Ziele. Die industrielle Produktion hochgradig individualisierbarer und variantenreicher Module senkt den Herstellerpreis, die schnelle und saubere Montage vor Ort tut ein Übriges. Die Basismodelle der Serie 700 sind schon ab 1.300 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Grundstückskosten erhältlich.

Warum ist es so schwer, Bauherren, Architekten und Ingenieure schon im Konzeptionsstadium einer Immobilie an einen Tisch zu bringen?

Integrale Planung ist ein Muss, wenn das Ergebnis hochwertig und insbesondere wenn es nachhaltig sein soll. Viele Bauherren - auch und gerade die Profis unter ihnen -, aber auch viele Architekten und Ingenieure haben das, jenseits von Sonntagsreden, immer noch nicht verstanden. Man hofft häufig, die Planung ein paar tausend Euro billiger zu bekommen, und merkt nicht, dass man das vermeintlich Ersparte am Ende in vielfacher Menge in Form von durch Planungsmängel bedingten Qualitätsdefiziten, Bauzeitverzögerungen und Mehrmassen bezahlt.

Mit dem Entwurf eines innovativen Wohnungsgeschossbaus aus Modulen der Serie 700 haben Sie den Wettbewerb „Serielles und modulares Bauen“ des GdW gewonnen. Inwiefern wäre die Realisierung ein Pionierprojekt?

Eine Realisierung von Projekten auf der Basis des GdW-Verfahrens wäre in zweierlei Hinsicht ein Schritt in die Zukunft: Städtebaulich und gestalterisch stoßen wir völlig neue Türen auf – aber auch bautechnisch. Schließlich werden die Bauzeiten dramatisch verkürzt und damit Lärm, Staub und Verkehrsbehinderungen minimiert. Und verfahrenstechnisch bedeutet das GdW-Verfahren die Abkürzung langwieriger Planungs-, Ausschreibungs- und Vergabeverfahren bei gleichzeitig höchster kostenmäßiger Attraktivität.

Die Module der Serie 700 sind bei Anlieferung bereits komplett montiert und werden innerhalb eines Tages errichtet und installiert. Der Bauherr stellt sein Wunschgebäude aus einer Vielzahl unterschiedlicher Module, Ausstattungen, Materialien, Oberflächen und Farben zusammen.

Foto: © AH Aktiv-Haus GmbH

Wohnmodule

Die Module der Serie 700 sind in mehreren Varianten lieferbar. Durch den Versatz von Innenwänden können die Module an unterschiedliche Nutzer oder alternative Nutzungen angepasst werden.

Aktivhaus Wohnmodul 730
BGF: 38,5 m2
Nettowohnfläche: 28,5 m2

Aktivhaus Wohnmodul 770
BGF: 64,6 m2
Nettowohnfläche: 51,81 m2

Aktivhaus Wohnmodul 750
BGF: 48,8 m2
Nettowohnfläche: 37,31 m2

Funktionsmodule

Zur externen Energieversorgung von größeren Hauswirtschafts-, Gemeinschaftsräumen oder separaten Stauräumen sind eine Reihe von speziellen Modulen im Angebot.

Aktivhaus Technikmodul „tech“ Zur externen Energieversorgung bei größeren Modulverbünden

Hauswirtschaftsmodul 700 „clean“ Für die externe Unterbringung von z.B. Waschmaschine oder Trockner (auch mit Energieversorgung möglich)

Gemeinschaftsmodul 700 „meet“ Für Studentenwohnheime oder Boarding-Houses (skalierbar durch Kopplung mehrerer Module)

Lagermodul 700 „cargo“ Separater Stauraum für Buggy, Bike & Co.