Smart Living

Mit Hilfe von Technik komfortabler, sicherer und energiesparender leben – dafür steht das Smart Living. Es bietet nicht nur Vorteile für Digital Natives.

Die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten. In den letzten Jahren (Stand 2019) sind daher auch Wohnräume immer intelligenter geworden: Das Internet macht es möglich, Smartphones und verschiedene Endgeräte miteinander zu verknüpfen. So kann man von unterwegs aus die Waschmaschine, den Kühlschrank oder die Lichter in der Wohnung steuern, den Rasenmäher-Roboter anschalten oder per Knopfdruck die Heizung hochdrehen. Neben der  Automatisierung und Vernetzung im Haus trägt das Smart Living zur Sicherheit im Zuhause bei, da es Einbrüchen vorbeugt und Senioren im Alter unterstützt.  

Definition Smart Living    

Ein Smart Home unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von einem normalen Haus. Dank intelligenter Technologien kann es aber viele Prozesse selbstständig steuern und seine Bewohner im Alltag auf vielfältige Weise unterstützen. Möglich ist dies durch die Vernetzung verschiedener Geräte, die sich dann über eine zentrale App per Smartphone, Tablet, Computer oder auch einfach per Sprachsteuerung bedienen lassen. Andere geläufige Begriffe sind „Haus der Zukunft“ oder „eHome“.

Die Steuerungszentrale in einem solchen Objekt ermöglicht es beispielsweise, die Sprinkleranlagen zu regulieren, erst ab bestimmten Temperaturen zu bestimmten Tageszeiten zu heizen, die gewünschten Räume zu beleuchten, Musik abzuspielen oder das Internet für die Kinder abzustellen. Häufig kommen dafür auch Sensoren zum Einsatz, die etwa das Wetter erkennen, Bewegungen registrieren und überprüfen, welche Türen und Fenster gerade geöffnet sind. Essenziell für ein Smart Home ist eine schnelle, stabile Internetverbindung.  

Die Entwicklung von Smart Living    

Die Idee für das Smart Home kommt aus den USA. Schon in den späten 1990er-Jahren gab es dort die ersten Haushaltsgeräte, die sich vorprogrammieren oder automatisiert nutzen ließen. Die fortschreitende Digitalisierung führte schließlich zu der Idee, Geräte auch über Netzwerke wie WLAN und das Internet zu steuern. Das Internet of Things war geboren. Schnell wurde es möglich, verschiedene Haushaltsgeräte miteinander zu vernetzen. Der rasante Fortschritt der Technologie und die neuen Möglichkeiten des Internets hatten zur Folge, dass der Begriff Smart Home immer bekannter wird und bei Technikmessen und für Einrichter eine große Rolle spielt. Heutzutage stehen dabei Aspekte wie Sicherheit, komfortables Leben und Nachhaltigkeit  im Vordergrund (Stand: 2019). Wer nämlich sein Haus mit entsprechenden Sensoren ausstattet, kann beispielsweise dank smarter Jalousien und intelligenter Heizungen sehr viel Energie sparen.      

Nicht nur einzelne Häuser, sondern auch ganze Städte versuchen sich inzwischen an dem Konzept der intelligenten Vernetzung. Dadurch gibt es immer mehr Smart Cities – auch in Deutschland. Diese erhalten beispielsweise eine Meldung, wenn ein städtischer Mülleimer erkennt, dass er voll ist. Man muss ihn dadurch nur noch bei Bedarf leeren, was Zeit, Personal und unnötige Fahrten bei der Stadtreinigung spart.  

Bereiche für die intelligente Haus­steuerung    

Mit ausreichend Fantasie und einem entsprechenden Budget lassen sich im Jahr 2019 sehr viele Bereiche im Alltag smart gestalten. Das Metering von Strom-, Wasser- und Gasverbrauch ist bereits Standard: Mithilfe von intelligenten Apps ist es möglich, hier gezielt zu sparen oder beispielsweise nur dann viel Strom zu nutzen, wenn dieser gerade günstiger ist. Haushaltsgeräte sind ebenfalls ein klassischer Einsatzbereich für Smart-Home-Anwendungen. Wer etwa im Urlaub oder bei der Arbeit ist, kann mit wenigen Klicks das Licht in der Wohnung anschalten oder die Waschmaschine und den Rasenmäher starten. So lässt sich viel Energie und Zeit sparen.

Auch  Unterhaltungselektronik ist ein wichtiger Bereich der intelligenten Haussteuerung. Vernetzte Geräte reduzieren die Anzahl an Verbindungskabeln und bringen Multimedia-Inhalte vom Smartphone ganz einfach auf den Fernseher. Wer im Home Office arbeitet, kann ebenfalls von der Vernetzung in den eigenen vier Wänden profitieren. Zudem ist die Sicherheit  im Smart Home ein zentrales Thema: Intelligente Alarmanlagen, Kameras und Sensoren minimieren das Risiko eines Einbruchs und auch intelligente Rauch- und Gasmelder warnen vor Gefahren für die Hausbewohner.      

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Quelle: Sebastian Scholz (Nuki)/Unsplash      

Smart Living für ältere Menschen    

Insbesondere für ältere und eventuell pflegebedürftige Menschen stellt das Smart Living im Rahmen des altersgerechten Wohnens eine große Erleichterung dar. Sie können sich nämlich auf Knopfdruck viele Arbeiten von ihrem Zuhause und ihren Geräten erledigen lassen, die sie eventuell allein nicht mehr schaffen. Besonders wichtig ist auch Notfall-Technologie, die gefährliche Situationen mit Hilfe von Sensoren erkennen kann und automatisch Hilfe ruft. So ist es etwa möglich, das das Haus einen Krankenwagen alarmiert, wenn es merkt, dass der Bewohner ohnmächtig ist. Außerdem können Apps und smarte Geräte dabei helfen, vitale Funktionen wie den Blutdruck oder den Herzrhythmus zu messen.

Selbst eine außergewöhnlich hohe Körpertemperatur kann – je nach Programmierung – schon dafür sorgen, dass das Smart Home Hilfe anfordert. Gezielte Beleuchtung, Hilfe beim Öffnen der Tür oder die Erinnerung an wichtige Tätigkeiten sind ebenfalls sehr hilfreich für kranke oder ältere Menschen, die beispielsweise an Demenz leiden.

Wirtschaftsinitiative Smart Living in Deutschland    

Deutschland ist als Vorreiterland in Bereichen wie Umwelt, Sicherheit und Technik ein besonders wichtiger Standort für zukünftige Smart-Living-Innovationen. Daher wurde im Jahr 2017 die Wirtschaftsinitiative Smart Living gegründet, zu der neben führenden Unternehmen auch Verbände, Vereine und Initiativen gehören. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt das Vorhaben. Neben wichtigen Faktoren wie der Energieoptimierung, erhöhtem Komfort und der Sicherheit für private Haushalte  geht es auch um die Entwicklung und Vermarktung neuer Anwendungen.

Besonders wichtig für die Wirtschaftsinitiative sind dabei übergreifende Themen wie Bedienbarkeit, Datensicherheit, Standardisierung, rechtliche Rahmenbedingungen, Qualifikationsanforderungen und die Privatsphäre der Nutzer. Für produzierende Unternehmen, aber auch für Akteure auf dem Immobilienmarkt stellt der Trend Smart Living daher eine wichtige und zukunftsträchtige wirtschaftliche Chance dar.      

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Quelle: Stephan Bechert/Unsplash