Wir dürfen wieder ins Büro — aber keiner geht hin?

​​Die Pandemie hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt und einen Reset-Schalter gibt es nicht. Wie ein Brandbeschleuniger entfachte Corona das New Work Feuer und setzt sogar Unternehmen wie Apple unter Druck. Aber wie sieht das Office der Zukunft aus?

Wir atmen vorsichtig etwas auf. Die Pandemie flaut vorläufig ab und viele Unternehmen finden zurück in den gewohnten Arbeitsalltag. Doch so einfach wird dieser Weg in alte Strukturen nicht zu sein, denn eine Fraktion hat während des Ausnahmezustandes der letzten beiden Jahre eine alternative Seite des Arbeitens kennengelernt und diese gefällt. Mitarbeiter fordern dauerhaft flexible Arbeitsmodelle, schnelle Entscheidungswege sowie eine gesunde Arbeitskultur. Arbeiten und Wohlfühlen ist die Devise.

Wer denkt, seine Angestellten ins Büro zwingen zu können, ohne starre Strukturen aufzubrechen, hat schlechte Karten. Dass dieser Weg bestraft wird, muss sogar IT-Riese Apple aktuell am eigenen Leib erfahren. Apple-Mitarbeiter rebellieren gegen den Bürozwang und drohen mit Kündigungen.

New Work Places are Hot

Homeoffice kann über einen längeren Zeitraum effizient und produktiv funktionieren. Meiner Meinung nach entwickeln sich echte Kreativität und Kollaboration aber erst dann, wenn Menschen gemeinsam in einem Raum arbeiten können. Somit sind hybride Arbeitsplatzlösungen für flexibles Arbeiten an jedem Ort zu jeder Zeit gefordert. Raumkonzepte wie Open Spaces, Multispaces sowie Activity Based Working lösen starre Strukturen auf und geben Mitarbeitern je nach Tätigkeit die Möglichkeit, die Umgebung und Services zu nutzen, welche sie am besten unterstützen. Wer hier auf Arbeitsplatzbuchungssysteme setzt, kann unterschiedlichste Use-Cases abbilden.

Beim Desk Sharing, “Hot Desking” oder “Shared Desking”, wählen Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz im Büro täglich neu. Dies ermöglicht die optimale Nutzung der Bürofläche, da Mitarbeitende im Schnitt nur 70% anwesend sind. Unternehmen wie Lufthansa, Siemens sowie Tech-Riesen aus dem Silicon Valley wie Google oder Facebook setzen bereits auf das Konzept. Leer stehende Bereiche können anderweitig genutzt werden. Zudem können kleinere Büroflächen effizient genutzt und so Kosten gespart werden.

Eine Büroorganisation, die den Bedürfnissen und Erfordernissen unterschiedlicher Aufgaben gerecht wird, sorgt für eine höhere Zufriedenheit am Arbeitsplatz, denn Agilität ist mehr als nur ein Buzzword. Unternehmen, die das Desk Sharing Konzept leben, werden als innovativ und modern wahrgenommen. Auch um das eigene Markenimage aufzupolieren, kann Desk Sharing deshalb einen positiven Beitrag leisten.

Unternehmen müssen den Anspruch haben Ihren Mitarbeitern die optimale User Experience zu verschaffen, um Motivation und demnach Produktivität zu steigern. Hierfür muss man aber einmal Geld in die Hand nehmen und in das richtige Equipment investieren: Jeder Arbeitsplatz sollte über eine Dockingstation, einen Bildschirm und eine externe Tastatur verfügen. Mitarbeiter können so jederzeit den eigenen Laptop problemlos anschließen und sofort starten. Gesundes Arbeiten: Höhenverstellbare Tische und Stühle vermeiden langfristige gesundheitliche Einbußen. Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben den gewählten Platz an ihre eigene Körpergröße anzupassen, um in einer gesunden Körperhaltung zu arbeiten.

Stellung beziehen und neutral werden

Wir wissen nicht, ob sich Corona einfach in den vorzeitigen Sommerurlaub verabschiedet hat, oder was uns in Zukunft erwartet. Deshalb sollten wir vorbereitet sein und unsere Büros nachhaltig smart verändern. Über Online-Gerätecontroller können smarte Sensoren integriert werden, die Möglichkeiten etwa zum digitalen Zugang, zur Luftfilterung, Licht-, Schatten und Heizungssteuerung, zum digitalen Gebäudemanagement sowie zum Smart Metering eröffnen.

Die Gesundheit unserer Mitarbeiter steht im Fokus und ESG-Anforderungen zwingen Unternehmen endlich zum Handeln. Büros sollten möglichst CO₂-neutral neutral eingerichtet werden. Hierbei gilt es die gesamte Lieferkette zu betrachten. Bei all diesen Anpassungen dürfen Menschen nicht vergessen werden. Die Einführung flexibler und hybrider Modelle ist ein Prozess, der Mitarbeiter auf eine Reise zu einer neuen Art des kollaborativen Arbeitens mitnimmt. Digitale, konnektive Lösungen sind ein Teil des New Work Gedanken und bieten Chancen für nachhaltige Unternehmenstransformationen.

Mehr zum Thema können Sie in der aktuellen Ausgabe der Zukunftswerkstadt lesen und/oder hören. Es lohnt sich!