URBANISIERUNG
Definition Urbanisierung
Unterschied von Urbanisierung und Verstädterung

Die Ursprünge der Urbanisierung
Die Industrialisierung einer Gesellschaft und eine zunehmende Verstädterung sowie eine Urbanisierung des Gedankenguts gehen meist Hand in Hand. Das bedeutet, dass eine wachsende Wirtschaft auch dazu führt, dass die Städte in Fläche und Anzahl immer größer werden. In Europa war dies vor allem mit der ab dem 19. Jahrhundert einsetzenden Industriellen Revolution der Fall, die das Wirtschaftswachstum deutlich beschleunigte. Städte waren damals industrielle Zentren – ein Trend, der inzwischen langsam wieder rückläufig ist, um die Lebensqualität im urbanen Raum zu erhöhen. Wichtig ist hier das Schlagwort Nachhaltige Stadt.
Es gibt zahlreiche Gründe für die Urbanisierung einer Gesellschaft: Neben der wachsenden Wirtschaft mit ihren Möglichkeiten gehört dazu beispielsweise der Wunsch, im Zentrum von Kultur zu sein, Zugang zu besserer Bildung sowie zu neuen Arbeitsplätzen zu haben und die gute Verkehrsanbindung zu genießen. Während in hochentwickelten Ländern wie Deutschland die urbane Infrastruktur vielerorts gegeben ist, zeigt ein Besuch auf anderen Kontinenten, dass dieser Grad der Urbanisierung noch lange nicht selbstverständlich ist. Umso mehr zieht es Menschen aus ländlichen Regionen in die Stadt. Sie wünschen sich bessere Gehälter, neue Chancen, neue Kontakte und in vielen Fällen auch Zugang zu einem anderen Immobilienmarkt.
Verschiedene Arten der Stadtentwicklung

Urbanisierung und Immobilienmarkt in Deutschland
In Deutschland leben im Jahr 2019 etwa 77 % aller Menschen in Städten. Dabei ist nicht immer klar abgrenzbar, wo der urbane Raum beginnt und wo er endet. Dennoch lässt sich Deutschland eindeutig als urbanisierte Gesellschaft bezeichnen. Nur 15 % der Bevölkerung lebt in Dörfern mit weniger als 5000 Einwohnern und dieser Prozentsatz wird weiter sinken. Die sogenannte Landflucht stellt ländliche Regionen vor viele Herausforderungen und belastet zudem die großen Städte. Insbesondere Ballungsräume wie Hamburg, Berlin, München oder Köln stehen vor dem Problem der Wohnungsknappheit. Dadurch entwickeln sich neue Wohnmodelle, die vor allem jüngere Generationen nutzen. Beispiele hierfür sind das Wohnen auf Zeit oder Coliving. Für Studenten wieder interessant geworden sind moderne Studentenwohnheime, für Digitale Nomaden Micro Apartments.
Auch mittelgroße Städte werden immer beliebter, was unter anderem daran liegt, dass ihr Wohnraum weniger teuer ist. Der Immobilienmarkt in Deutschland ist je nach Region sehr unterschiedlich: Die hohe Nachfrage führt dazu, dass Miet- und Kaufpreise für Immobilien weiter ansteigen werden (Stand 2019). Dank niedriger Zinsen gibt es allerdings auch eine hohe Bereitschaft, Immobilien zu finanzieren. Experten sehen eine gesunde Entwicklung des Immobilienmarktes bis mindestens 2022 voraus.
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